Einfach so drauflos zu erzählen, liegt mir nicht besonders. Ich höre eigentlich lieber zu.
Aber ich möchte dir die Gelegenheit geben, mich kennenzulernen. Deswegen stelle ich mir vor, wir würden bei einer Mangoschorle (mag ich lieber als Kaffee) ein bisschen plaudern. Und wenn du magst, kannst du auch noch auf ein Glas Wein bleiben.
Mit mir auf eine Mangoschorle
# Ich kann nicht gut auf meine Dinge aufpassen. Taschen, Trinkflaschen, Kleidung, Handys, Schlüssel. Einfach alles. Einmal, nein zweimal, fand ich mein Handy in der eingeschalteten Waschmaschine. Und es konnte tatsächlich jedes Mal nach langem Trocknen gerettet werden! Passiert mir heute aber nicht mehr. Heute suche ich meistens nur noch nach meinen Passwörtern.
# Ich fahre sehr gerne Fahrrad. Schwanger mit Kind Nr. 2 wurde der Weg zur Kita mit dem Fahrradanhänger allerdings zu einer körperlichen Herausforderung und ein E-Bike musste her. Seitdem es mir geklaut wurde, bin ich aber wieder eine richtige Fahrradfahrerin... Zum Glück fährt meine Große mittlerweile selbst Fahrrad!
# Liebe Menschen trifft man überall. Das weiß ich, weil ich schon so oft umgezogen bin. Und weil ich sie immer gefunden habe. Dafür bin ich sehr dankbar.
# Ich liebe unseren Schrebergarten, ganz wild und natürlich. Nicht nur, weil ich keinen grünen Daumen habe, sondern weil es mir genau so gefällt. Und das Beste: Es gibt einen Biergarten. So ist auch mein altes Ich glücklich.
# Als kleines Mädchen wollte ich Tierärztin werden. Heute habe ich nicht mal ein Haustier, aber dafür ein großes Herz für Hunde.
Mit mir auf ein Glas Wein, denn da plaudert es sich einfach noch besser...
Kinderkriegen und Kinderhaben, das verändert! Das ist kein Geheimnis und hat auch vor mir nicht Halt gemacht. Deswegen verließen mein Partner und ich 2019 mehr oder weniger Hals über Kopf unsere alte Wahlheimat Nürnberg. Im Gepäck unsere 1-Jährige, die unser Leben auf den Kopf gestellt hatte. Zurück blieb: Ein Leben voller Freiheiten. Liebe Freunde. Unbeschwerte Abende in Biergärten.
Aber um ein Kind großzuziehen, braucht es ein ganzes Dorf, heißt es. Und so wagten wir 230 Kilometer entfernt einen Neuanfang im idyllischen Erfurt. Näher an unseren Familien. Nicht Haus-an-Haus-nah, aber nah genug, um eine echte Bindung aufbauen zu können.
In Erfurt wurde ich zur 2-fach Mama. Ich war richtig mutig, als ich entschied, meine jüngste Tochter im Geburtshaus zur Welt zu bringen. Ich tat das für mich und folgte meinem Bauchgefühl. Ich habe während der Schwangerschaft kaum jemandem davon erzählt, um nicht von meinem Weg abzukommen. Jetzt trage ich diese wundervolle, kraftvolle Erfahrung für immer in meinem Herzen. Und bin sehr dankbar dafür und stolz auf mich. Stolz, dass ich auf mich gehört habe.
Das allererste Selfie mit meiner Jüngsten entstand tatsächlich nur wenige Minuten nach der Geburt und ich liiiebe es. Weil es vor Glück nur so sprudelt.
Genau das fasziniert mich auch so sehr an der dokumentarischen Fotografie!
Bilder halten die Zeit an, einfach so.
Sie zeigen, was sich manchmal nicht in Worte fassen lässt.
Bilder sind in der Lage zu zeigen, was man selbst manchmal nicht sehen kann.
Die Fotografie hat mich sehen gelernt, denn hier zählt nur der Moment, nicht gestern, nicht später, nicht morgen. Ich kann sehen, dass es sich lohnt - diese manchmal endlosen Tage und kurzen Nächte.
Eure Antje